Selbsthilfe und Professionalität widersprechen sich nicht! 2011 führte der Verband einheitliche Qualitätsstandards für seine über 1.200 ehrenamtlichen Beraterinnen und Berater ein, die ihnen Hilfestellung und mehr Sicherheit bieten.
Begonnen hat das Projekt 2008 mit einer Bestandsaufnahme: Beratungs- und Fortbildungsangebote, Beratungsselbstverständnis, Wünsche und Bedürfnisse der Beraterinnen und Berater wurden in den Landes- und Mitgliederverbänden mittels Fragebögen eruiert. Eine Projektgruppe, bestehend aus zwölf ehrenamtlichen Beraterinnen und hauptamtlichen Mitarbeitern, hat auf dieser Basis 2009/2010 ein Handbuch und eine Fortbildung erarbeitet, beides wird in den Landesverbänden umgesetzt.
Beratung ist auch im Ehrenamt anspruchsvoll. Daher nehmen in Handbuch und Fortbildung Themen, wie Gesprächsführung, schwierige Beratungssituationen, Zeitmanagement sowie Grenzen der Beratung, großen Raum ein. Keine therapeutischen Empfehlungen, keine Ratschläge, keine Wertung - das sind zum Beispiel Regeln, die jede Beraterin, jeder Berater beachten sollte.
Grenzen setzen, mit aggressiven Anrufern umgehen, die Verzweiflung des Gegenübers aushalten – auch das können und müssen Ehrenamtliche für die Beratung lernen. Psychologen, Ärzte, Anwälte, Sozialwissenschaftler und Sozialpädagogen stehen als Referenten für die Fortbildung zur Verfügung, zum Abschluss winkt den Beraterinnen und Beratern ein Zertifikat.
Das Qualitätsprojekt wurde von der Techniker Krankenkasse finanziert und von dem unabhängigen Kölner Forschungsinstitut FOGS GmbH (Gesellschaft für Forschung und Beratung im Gesundheits- und Sozialbereich) wissenschaftlich begleitet.