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Einfluss von geringem und schwerem Stress auf eine Rheumaerkrankung

Trotz methodischer Schwierigkeiten Stress zu messen und den Einfluss von Stress auf den Ausbruch der Erkrankung oder den Verlauf einer Erkrankung zu untersuchen, haben publizierte Studien in der Mehrzahl zeigen können, dass minor (geringer) Stress die Erkrankungen rheumatoide Arthritis (RA), juvenile idiopathische Arthritis (JIA) und systemischer Lupus erythematodes (SLE) verschlimmern können.

Minor Stress kann sowohl die Symptome und die Entzündungsaktivität verstärken als auch zur Auslösung von Schüben beitragen. Minor Stressoren umfassen eher die Ärgernisse des täglichen Lebens, die zwar störend sind, aber nicht die gleichen Ausmaße annehmen wie die „major life events“ (schwere Lebensereignisse). Major Stressoren umfassen dagegen zum Beispiel den Tod eines Verwandten, Scheidung oder eine sehr schwere Erkrankung eines nahen Verwandten.

Kurz dauernde Major-Stress-Ereignisse führen bei RA sogar nach derzeitiger Datenlage vorübergehend zu geringerer Erkrankungsaktivität (nicht alle Studien konnten diesen Effekt nachweisen). Minor Stress mit täglichem Ärger ist nach SLE-Studien kann mit einer Verschlechterung des chronischen Verlaufs verbunden sein. Das konnte in jüngsten Studien dahingehend bestätigt werden, dass tägliche Auseinandersetzungen in sozialen Beziehungen mit Schüben des SLE verbunden waren und eine Steigerung der Kortisondosis nötig machten. Als auslösender Faktor für die Erkrankung spielt Stress vor allem bei der JIA eine Rolle, während es für die anderen Erkrankungen keine einheitlichen Daten derzeit gibt. Auch in den Studien beispielsweise, die einen Zusammenhang zwischen Stress und RA gesehen haben, waren eher die „major life events“ als auslösende Faktoren festzustellen. Eine nicht eindeutige Datenlage macht weitere Studien notwendig, die jedoch methodische Schwierigkeiten zu lösen haben.

Bewältigung von Stress wichtig

Belegt ist, dass Patienten mit rheumatoider Arthritis von psychologischen Therapieverfahren profitieren können, wobei auch der soziale Hintergrund und Familie eine ganz entscheidende Rolle in der Bewältigung von Stress und damit der Beeinflussung der Krankheitsaktivität spielt. Vor allem kognitive Copingstrategien (zum Beispiel Relaxationstechnik, Biofeedbacktherapie, Verhaltenstherapie oder Stressmanagement-Training) wurden als effektiv herausgestellt, neuerdings wurden auch andere Therapieverfahren untersucht, die einen positiven Effekt für die Patienten zeitigten. Insbesondere ein integratives Therapiekonzept hat das Behandlungsresultat bei den Erkrankungen verbessert.

Prof. Christoph Baerwald, Sektion Rheumatologie/Gerontologie am Universitätsklinikum Leipzig